Nicht nur, aber besonders zu Ostern, sind sie in aller Munde: Eier! Jede/r Deutsche isst durchschnittlich knapp 233 Eier pro Jahr - selten direkt als Früchstücksei oder Omlett, häufiger in Produkten wie Kuchen und industriell hergestellten Lebensmitteln.
Es verwundert nicht, dass dieser enorme Bedarf an Eiern zu Lasten der Tiere geht. Fast jedem ist bewusst, dass es verschiedene Tierhaltungsformen gibt und, dass insbesondere die Käfighaltung nicht am Tierwohl orientiert ist.
Die Möglichkeit beim Konsum ein Zeichen gegen diese Missstände zu setzen, nutzen viele VerbraucherInnen:
Im Jahr 2015 waren 12 % der verkauften Eier mit einem Bio-Siegel versehen, 18 % kamen aus Freilandhaltung. Mit gut 60 % macht die Bodenhaltung den Löwenanteil aus. Die verbleibenden 10 % der Eier stammen aus Legenhennen-Käfighaltung, einer Praxis, die 2012 bereits vom Bundesverfassungsgericht untersagt wurde. 2015 zog die Politik nach und beschloss den Ausstieg aus der Legehennenhaltung bis 2025. Der Weg von Politik und VerbraucherInnen ist damit richtig, aber es bleibt viel zu tun wie z.B. diese Recherche zeigt.
Immer wieder in der Diskussion steht insbesondere das „Küken shreddern“: Männliche Küken, die nicht als Legehennen „zu gebrauchen“ sind, werden kurz nach dem Brüten in einem Massenverfahren bei lebendigem Leib geshreddert oder vergast. Dieses Schicksal ereilt rund 50 Millionen männliche Küken jährlich. Eine Technik, die das Aussortieren der männlichen Eier ermöglicht, ist vom Einsatz im Alltäglichen noch weit entfernt. Jedoch kostet das Retten der männlichen Küken je Ei durchschnittlich nur 4 Cent mehr. Auf der Seite von Bruderhahn findest Du Ei-Codes von Produzenten, die Teil der Initiative sind und auf das Töten männlicher Küken verzichten.
Einige Menschen gehen noch weitreichendere Schritte und halten selber Hühner oder verzichten auf Eier und leben vegan.
Die Macht der Vielen!
Je mehr KonsumentInnen von den Praktiken wissen und ihr Verhalten anpassen, desto größer die Wirkung. Deshalb setzt sich z.B. Animal Equality für die Verhinderung von Tierleid durch Aufklärung ein. Durch Undercover-Recherchen, Virtual-Reality-Projekte, medienwirksame Aktionen oder Bildungskampagnen, wie mit tierfreien Rezepten, will Animal Equality einen langfristigen sozialen Wandel herbeiführen und eine Welt schaffen, in der alle Tiere Mitgefühl und Achtung erfahren.